Dein Hund hat Schmerzen beim Wasser lassen. Er windet sich und winselt oder schreit sogar, bishin das er gar nicht erst mehr Pipi machen will. Auf zum Tierarzt. Der stellt Struvitsteine fest und rät zu einem entsprechenden Diätfutter.
Was sind Struvitsteine?
Struvitsteine, auch Struvitkristalle genannt, sind eine häufige Art von Blasensteinen bei Hunden. Diese entstehen durch die Ansammlung von Magnesium, Ammonium und Phosphat in der Blase. Die richtige Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung und Prävention von Struvitsteinen.
Wie entstehen Struvitsteine?
Struvitsteine, auch benannt als Magnesium-Ammonium-Phosphat-Steine, entstehen in der Regel aufgrund einer Kombination von Faktoren, die zu einem Ungleichgewicht der Mineralien im Urin führen. Die Hauptursachen für die Bildung von Struvitsteinen bei Hunden sind Harnwegsinfektionen, ein alkalischer pH-Wert des Urins, eine erhöhte Konzentration von Magnesium, Ammonium und Phosphat im Urin, ein unzureichender Urinfluss und genetische Faktoren sowie Rassenprädisposition.
Harnwegsinfektionen sind eine der häufigsten Ursachen für die Bildung von Struvitsteinen. Bakterien, insbesondere solche, die das Enzym Urease produzieren, können Harnstoff im Urin in Ammoniak umwandeln. Dieses Ammoniak erhöht den pH-Wert des Urins, was zur Bildung von Struvitkristallen führen kann. Ein pH-Wert des Urins, der dauerhaft im alkalischen Bereich liegt, begünstigt die Bildung von Struvitsteinen. Eine erhöhte Konzentration von Magnesium, Ammonium und Phosphat im Urin kann ebenfalls zur Bildung von Struvitsteinen beitragen. Ein unzureichender Urinfluss führt dazu, dass sich Mineralien im Urin ansammeln und Kristalle bilden. Genetische Faktoren und Rassenprädisposition können auch eine Rolle spielen, da einige Hunderassen anfälliger für Harnwegsprobleme und die Bildung von Struvitsteinen sind als andere.
Welche Rassen können betroffen sein?
Bestimmte Hunderassen haben möglicherweise eine genetische Veranlagung zur Bildung von Struvitsteinen oder sind anfälliger für Harnwegsprobleme im Allgemeinen. Zu den Rassen, die häufiger mit Struvitsteinen und anderen Harnwegserkrankungen in Verbindung gebracht werden, gehören unter anderen:
-
Malteser: Kleine Rassen wie der Malteser sind anfälliger für Harnwegsprobleme und die Bildung von Struvitsteinen.
-
Zwergschnauzer: Diese Rasse hat ebenfalls eine höhere Prädisposition für Harnwegsprobleme, einschließlich der Bildung von Struvitsteinen.
-
Cocker Spaniel: Cocker Spaniels sind bekannt für ihre Anfälligkeit für Harnwegsprobleme, einschließlich Struvitsteinen.
-
Dackel: Dackel haben aufgrund ihrer speziellen Körperstruktur, insbesondere der länglichen Wirbelsäule, ein erhöhtes Risiko für Harnwegsprobleme und Struvitsteinbildung.
-
Shih Tzu: Diese Rasse kann auch anfällig für Harnwegsprobleme sein, die zur Bildung von Struvitsteinen führen können.
-
und auch andere Rassen!!!
Harnwegsprobleme und die Bildung von Struvitsteinen sind nicht ausschließlich auf bestimmte Rassen beschränkt sind. Hunde aller Rassen können diese Probleme entwickeln, abhängig von Faktoren wie Ernährung, Gesundheitszustand, Umweltfaktoren und individuellen genetischen Anfälligkeiten. Die Ernährung und Pflege spielen eine wichtige Rolle bei der Prävention von Harnwegsproblemen bei allen Hunden, unabhängig von ihrer Rasse.
Und natürlich immer auch der Wissensstand und der Geldbeutel des Hundehalters. Wir hier aus Unwissenheit auf ein günstiges Futter gesetzt, ist das Risiko einer Struvitsteinbildung höher.
Es heißt, dass ein alkalischer Urin zu Struvitsteinen führt. Was bedeutet das?
Alkalischer Urin entsteht, wenn der pH-Wert des Urins über 7 liegt. Dies kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Zum einen kann die Ernährung einen Einfluss haben: Eine Ernährung, die reich an pflanzlichen Bestandteilen ist, kann den pH-Wert des Urins erhöhen, da bestimmte Bestandteile in Obst, Gemüse und Getreide im Körper basisch wirken. Was nicht bedeutet, dass ein Hund nicht mit Obst und Gemüse versorgt werden darf, oder zwei Tage die Woche eine vegetarische Fütterung bekommt. Ein niedriger Anteil an tierischen Proteinen in der Ernährung kann ebenfalls zu einem Anstieg des pH-Werts des Urins führen. Um Fleisch zu zersetzen, benötigt der Magen einen niedrigen, also sauren PH-Wert.
Des Weiteren können Harnwegsinfektionen eine Rolle spielen: Bestimmte Bakterien, die Harnwegsinfektionen verursachen, produzieren das Enzym Urease. Urease wandelt Harnstoff im Urin in Ammoniak um, was den pH-Wert des Urins erhöht und ihn alkalisch macht. Auch einige Medikamente können den pH-Wert des Urins beeinflussen. Bestimmte Medikamente enthalten basische Substanzen oder beeinflussen die Ausscheidung von Säuren im Urin, was zu einem Anstieg des pH-Werts führen kann. Des Weiteren können Störungen im Säure-Basen-Haushalt oder Nierenfunktionsstörungen alkalischen Urin verursachen. Krankheiten oder Zustände, die zu einer systemischen Alkalose führen, können den pH-Wert des Urins erhöhen. Nierenfunktionsstörungen können die Fähigkeit der Nieren beeinträchtigen, den Säure-Basen-Haushalt im Körper zu regulieren, was ebenfalls zu einem Anstieg des pH-Werts des Urins führen kann.
Was löst Struvitsteine auf?
Die Auflösung von Struvitsteinen bei Hunden erfordert in der Regel eine Kombination aus spezieller Diät, erhöhter Flüssigkeitsaufnahme und gegebenenfalls medizinischer Behandlung. Speziell formulierte Diätfutter sind oft die erste Wahl zur Auflösung von Struvitsteinen. Diese Diäten enthalten kontrollierte Mengen an Mineralien wie Magnesium, Ammonium und Phosphat sowie spezielle Nährstoffe, die den pH-Wert des Urins senken und die Bildung von Struvitsteinen verhindern oder reduzieren können. Diätfutter wie Hill's Prescription Diet c/d Multicare, Royal Canin Urinary S/O und Purina Pro Plan Veterinary Diets UR sind Beispiele für solche Produkte.
Eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme ist entscheidend, um die Konzentration von struvitbildenden Mineralien im Urin zu verdünnen und die Bildung von Struvitsteinen zu reduzieren. Dies kann durch Zugabe von Wasser zum Futter, Bereitstellung von frischem Trinkwasser und Verwendung von Feuchtfutter erreicht werden. Ein wichtiger Aspekt der Behandlung von Struvitsteinen ist die Ansäuerung des Urins, um die Bildung von Struvitkristallen zu verhindern. Dies kann durch spezielle Diäten oder Nahrungsergänzungsmittel erreicht werden, die den pH-Wert des Urins senken.
In einigen Fällen kann eine medizinische Behandlung erforderlich sein, um Struvitsteine aufzulösen. Dies kann die Verabreichung von Antibiotika zur Behandlung von Harnwegsinfektionen umfassen, die oft mit Struvitsteinen in Verbindung stehen. In schweren Fällen, in denen die Struvitsteine zu groß sind oder andere Methoden nicht erfolgreich waren, kann eine chirurgische Entfernung der Steine erforderlich sein. Dies kann durch Zertrümmern der Steine mittels Ultraschall oder Laser oder durch manuelle Entfernung erfolgen. Die Auflösung von Struvitsteinen erfordert in der Regel eine individuelle Herangehensweise, die auf den spezifischen Gesundheitszustand und die Bedürfnisse des einzelnen Hundes abgestimmt ist. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Gesundheit des Hundes zu erhalten.
Ist dann eine Schonkost die geeignete Fütterung? Mit Huhn, Reis und Hüttenkäse?
Eine Schonkost, die aus magerem Huhn, Reis und Hüttenkäse besteht, kann eine geeignete Option sein, um den Magen-Darm-Trakt zu beruhigen und eine leichte, leicht verdauliche Mahlzeit anzubieten. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass eine solche Schonkost nicht unbedingt die spezifischen Anforderungen erfüllt, die für die Auflösung von Struvitsteinen notwendig sind. Die Auflösung von Struvitsteinen erfordert in der Regel eine gezielte Diät, die darauf abzielt, den pH-Wert des Urins zu senken und die Konzentration von struvitbildenden Mineralien zu reduzieren. Diätfutter, das speziell für Hunde mit Struvitsteinen formuliert ist, enthält oft kontrollierte Mengen an Proteinen, Magnesium, Ammonium und Phosphat sowie spezifische Nährstoffe zur Unterstützung der Harnwege.
Mageres Huhn ist eine gute Proteinquelle und Reis ist leicht verdaulich, was für einen empfindlichen Magen vorteilhaft sein kann. Hüttenkäse kann eine Quelle für zusätzliches Protein sein und einige Hunde mögen den Geschmack.
Wenn Sie eine Schonkost wie Huhn, Reis und Hüttenkäse verwenden möchten, um den Magen-Darm-Trakt zu beruhigen oder um eine Übergangsdiät nach einer Krankheit einzuführen, kann dies unter Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse Ihres Hundes geeignet sein. Es ist jedoch wichtig, sich bewusst zu sein, dass diese Schonkost allein möglicherweise nicht ausreicht, um Struvitsteine aufzulösen oder ihre Bildung zu verhindern.
Geeignete Diätfutter für Hunde mit Struvitsteinen
Ein
geeignetes Futter zur Auflösung von Struvitsteinen und zur Verhinderung ihrer Neubildung sollte speziell auf die Bedürfnisse von Hunden mit dieser Erkrankung zugeschnitten sein. Es sollte kontrollierte Mengen an Magnesium, Ammonium und Phosphat enthalten, da diese Mineralien die Bildung von Struvitsteinen fördern können. Eine Reduzierung dieser Mineralien im Urin kann helfen, bestehende Steine aufzulösen und die Neubildung zu verhindern. Ein niedriger pH-Wert des Urins ist wichtig, um die Bildung von Struvitsteinen zu verhindern. Das Futter sollte sauer wirksame Inhaltsstoffe enthalten, die den pH-Wert des Urins senken können. Dazu gehören beispielsweise DL-Methionin oder Kaliumcitrat. Eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme ist entscheidend, um die Konzentration von struvitbildenden Mineralien im Urin zu verdünnen und die Bildung von Struvitsteinen zu reduzieren.
Feuchtfutter kann dazu beitragen, den Flüssigkeitsbedarf des Hundes zu decken. Das Futter sollte hochwertige Proteinquellen enthalten, die leicht verdaulich sind und den Hund mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen. Mageres Hühnchen, Fisch oder Eier können gute Proteinquellen sein. Zusätzliche Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren zur Reduzierung von Entzündungen und Antioxidantien zur Unterstützung des Immunsystems können dazu beitragen, die Gesundheit der Harnwege zu unterstützen und die Bildung von Struvitsteinen zu verhindern.