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Gluten im Hundefutter – Freund oder Feind?

Gluten im Hundefutter – Freund oder Feind?

Gluten ist in der menschlichen Ernährung ein viel diskutiertes Thema. Doch wie sieht es bei unseren Hunden aus? Ist Gluten wirklich schädlich oder kann es sogar eine sinnvolle Proteinquelle sein? In diesem Beitrag gehen wir dem Thema auf den Grund und klären Mythen und Fakten.

Was ist Gluten überhaupt?

Gluten ist ein Sammelbegriff für bestimmte Speicherproteine in Getreidearten wie Weizen, Roggen und Gerste. Es verleiht Teigen ihre elastische Struktur und wird in der menschlichen Ernährung oft mit Unverträglichkeiten wie Zöliakie in Verbindung gebracht. Doch bedeutet das automatisch, dass Gluten auch für Hunde problematisch ist?

Gluten als Eiweißquelle im Hundefutter

Gluten besteht hauptsächlich aus Prolaminen und Glutelinen und hat einen hohen Proteingehalt von etwa 60–70 %. In seiner isolierten Form als Weizen- oder Maiskleber wird es oft als Proteinquelle im Hundefutter eingesetzt. Es besitzt eine hohe Verdaulichkeit (bis zu 90 %), jedoch eine geringere biologische Wertigkeit im Vergleich zu tierischen Proteinen. Zudem enthält Maiskleber wenig Tryptophan, eine essenzielle Aminosäure, die für den Muskelaufbau und das Nervensystem wichtig ist.

Ist Gluten für Hunde gefährlich?

Während es beim Menschen eine klare Verbindung zwischen Gluten und Erkrankungen wie Zöliakie gibt, ist eine vergleichbare Problematik bei Hunden äußerst selten. Nur bestimmte Linien des Irish Setters sind genetisch für eine glutenbedingte Darmerkrankung (glutensensitive Enteropathie) anfällig. Diese Erkrankung führt zu chronischem Durchfall, Malabsorption und Wachstumsstörungen. Für die meisten Hunde stellt Gluten jedoch kein Problem dar.

Symptome einer Glutenunverträglichkeit beim Hund

Obwohl eine echte Glutenunverträglichkeit selten ist, können manche Hunde empfindlich auf Getreidebestandteile reagieren. Mögliche Symptome sind:

  • Chronischer Durchfall

  • Blähungen

  • Erbrechen

  • Juckreiz und Hautprobleme

  • Appetitlosigkeit

Getreidefreies Futter – Sinnvoll oder überbewertet?

Der Trend zu getreidefreiem Futter ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Viele Halter gehen davon aus, dass Getreide generell schädlich für Hunde sei. Tatsächlich sind viele Hunde jedoch gut in der Lage, Getreide zu verdauen – insbesondere aufgeschlossene Varianten wie gekochter Reis oder Kartoffelflocken. Entscheidend ist die Qualität und Zusammensetzung der Futterration.

Ist Gluten wirklich der Feind?

Für die meisten Hunde ist Gluten weder gefährlich noch notwendig. Es kann als günstige und gut verdauliche Eiweißquelle dienen, bietet jedoch nicht die gleiche Nährstoffqualität wie tierische Proteine. Hunde mit nachgewiesenen Getreideunverträglichkeiten oder empfindlichem Magen-Darm-Trakt profitieren möglicherweise von einer getreidefreien Ernährung. Eine individuell angepasste Fütterung, die den Bedürfnissen des Hundes entspricht, ist daher der beste Weg.

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